Im Süden von Mauritius finden Sie eine andere Küstenlinie als die weißen Sandstrände. Dennoch hat auch dieser Küstenabschnitt einige Wunder hervorgebracht, wie Le Souffleur und La Roche qui Pleure. Im Laufe der Jahrtausende haben die Wellen, die sich an den Klippen brechen, eine natürliche Brücke entstehen lassen.
Le Souffleur ist eine halb geformte Höhle an der Seite einer Klippe, aus der bei rauer See eine geysirartige Fontäne (bis zu 20 m hoch!) herausspritzt. Man braucht schon etwas Wagemut (und einen Geländewagen), um sich an diese Höhle heranzuwagen, aber das Abenteuer ist es wert. Um zum Souffleur zu gelangen, müssen Sie in das Dorf l'Escalier fahren und sich dem Savannah Sugar Estate anschließen. Sie müssen die Zuckerfabrik um Erlaubnis bitten. Sie fahren dann an der Zuckerfabrik vorbei und folgen der Straße, die zu einem Gebiet namens Savinia führt, und dann dem Weg, der Sie zum Meer führt. Wir empfehlen Ihnen, einen Einheimischen mitzunehmen, der Ihnen hilft, den Weg zu finden.
Wenn die Wellen gegen die Klippen schlagen, drückt das Meerwasser durch einen Spalt in den Klippen wie ein Blasloch bei einem Wal. Wenn das Meer bei Ihrem Besuch nicht besonders rau ist, gibt es in der Nähe eine natürliche Landbrücke, die ein oder zwei Klicks mit der Kamera wert ist. Sie entstand, als das Dach auf eine andere natürlich entstandene Höhle stürzte.
Auf der Seeseite gibt der Wind seine Kraft und sein Leben an die Landschaft ab. Auf der Landseite stellt sich die Natur ständig dem Wind entgegen. Nicht ein Stein, nicht ein Baum steht gerade. Die wenigen Bäume, die es gibt, sind vom Wind verdreht. Das spärliche Gras inmitten der Steinmassen ist gelb geworden. Viele der Baumstämme sind nichts weiter als trockene, abgebrochene Äste. Zu dieser düsteren Szenerie kommt noch hinzu, dass der Nebel alles mit einer grauen Schicht überzieht. Wenn er trocknet, verwandelt er sich in Salz, das rostet und alles zerfrisst, was es berührt.
Der Kontrast zwischen Schönheit und Gefahr ist vielleicht ein Spiegelbild dieses Ortes. In der Tat haben viele Menschen versucht, in diesen Wellen zu schwimmen. Sie haben dafür mit ihrem Leben bezahlt. Man muss sich mit der Aussicht in Le Souffleur begnügen, wenn man sich nicht hinreißen lassen will.